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Man sieht die Überschrift des Webinars 'Barrierefreiheit testen- aber wie ?' und im Hintergrund sind geormetrische Formen angeordnet.

Online-Webinar: Barrierefreiheit testen – aber wie?



Online-Webinar: Barrierefreiheit testen – aber wie?

Barrierefreiheit gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das ab dem 28. Juni 2025 auch private Unternehmen verpflichtet, digitale Angebote barrierefrei zu gestalten. Dies betrifft vor allem Websites, Apps und Online-Shops in Branchen wie E-Commerce, Banken und Versicherungen. Durch einfache Anpassungen – etwa bei Schriftarten, Farbkontrasten oder Navigationsstrukturen – lassen sich digitale Inhalte inklusiver gestalten, ohne dabei Design oder Nutzerfreundlichkeit einzuschränken.

Warum Barrierefreiheit wichtig ist

Barrierefreie Inhalte verbessern nicht nur den Zugang für Menschen mit Einschränkungen, sondern steigern auch die Qualität digitaler Angebote. Unternehmen profitieren von einer erweiterten Zielgruppe, einer verbesserten Markenwahrnehmung und vermeiden rechtliche Konsequenzen durch gesetzliche Vorgaben. In Ländern wie den USA führten ähnliche Gesetze bereits zu einer Abmahnwelle – eine Entwicklung, mit der auch hierzulande zu rechnen ist. Während der öffentliche Sektor bereits gemäß der Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV) barrierefrei sein muss, wird diese Pflicht nun auf die Privatwirtschaft ausgeweitet. Die BITV basiert auf den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG), die den internationalen Standard für digitale Barrierefreiheit setzen.

Automatisierte und manuelle Tests

Der aktuelle Stand der Technik erlaubt es, nur einen Teil der WCAG-Anforderungen automatisiert zu überprüfen. Von 87 Erfolgskriterien der WCAG 2.2 lassen sich derzeit etwa 21 teilweise automatisiert testen. Besonders wichtig bleiben daher manuelle Tests, da sie Aspekte wie inhaltliche Verständlichkeit und logische Navigationsstrukturen gewährleisten können und helfen, Lücken zu schließen, die beim rein automatisierten Testen entstehen. Die Accessibility Conformance Testing (ACT) Arbeitsgruppe des W3C entwickelt Konformitätsregeln, die manuelle und automatisierte Tests kombinieren, um zuverlässigere Prüfmethoden zu schaffen. Unternehmen sollten daher auf eine Kombination aus automatisierten und manuellen Tests setzen, um eine nachhaltige Barrierefreiheit zu gewährleisten.

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Barrierefreies Testen in der Praxis

Barrierefreiheit sollte schon frühzeitig in den Entwicklungsprozess integriert werden. Tools wie Lighthouse liefern erste Erkenntnisse zur Barrierefreiheit, sind jedoch in ihrer Aussagekraft begrenzt. Aktuell kann der CI/CD-Ansatz nur eingeschränkt Ergebnisse liefern, etwa durch den Einsatz von Lighthouse. Dennoch bietet er eine schnelle und einfache Möglichkeit, sich einen ersten Überblick über den Zustand zu verschaffen und erste Ansatzpunkte für Optimierungen zu identifizieren. Der “Shift Left “-Ansatz verfolgt die Idee, Barrierefreiheit bereits während der Entwicklung zu berücksichtigen, anstatt sie erst am Ende des Prozesses zu testen. Dadurch lassen sich Probleme frühzeitig erkennen und beheben, was langfristig Zeit und Kosten spart.

Die Bedeutung von Audits

Neben kontinuierlichen Tests sind regelmäßige Audits essenziell, um die gesamte Barrierefreiheitsstrategie zu überprüfen. Während Tests kurzfristige Fehler aufdecken, ermöglichen Audits eine langfristige Optimierung und dienen als Nachweis zur Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. Ein innovativer Ansatz im Testbereich ist das Augmented Testing, bei dem Menschen und Künstliche Intelligenz (KI) zusammenarbeiten. KI kann beispielsweise Alternativtexte generieren oder Videos automatisch transkribieren, wodurch sich Prozesse effizienter gestalten lassen. Dennoch ersetzt KI keine manuellen Prüfungen, sondern dient nur als unterstützendes Werkzeug.

Fazit

Mit den kommenden gesetzlichen Anforderungen stehen Unternehmen vor der Herausforderung, ihre digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten. Durch eine Kombination aus automatisierten Tests, manuellen Prüfungen und Audits lässt sich eine nachhaltige Barrierefreiheitsstrategie umsetzen. Proaktives Handeln verhindert rechtliche Risiken und sorgt für eine verbesserte Nutzererfahrung für alle.

Weitere Informationen finden Sie auch unter: https://barrierefr.ai